10 Dinge, die man in Shanghai besser lassen sollte

1. Auf den Fake-Market gehen. Der Fake-Market in der U-Bahn des “Science und Technology”-Museum (offiziell läuft er unter der euphemistischen Bezeichnung “Fashion & Gifts-Market”) ist der größte und bekannteste in Shanghai. Dort gibt es gefälschte Puma-Schuhe, Prada-Taschen und viele andere Preziositäten. Einen Besuch dort sollte man sich aber sparen: Der Markt ist ein Sammelbecken für Betrüger und Diebe, die genau wissen, dass viele Touristen dort unterwegs sind. Eine Bekannte konnte es gar nicht abwarten, dort ihre neuen Fake-Schuhe zu kaufen – und prompt wurde ihr nagelneues IPhone gestohlen.

2. Weite Strecken mit der U-Bahn zurücklegen. Sollte man vermeiden, wenn man nicht vollkommen ausgelaugt am Ziel ankommen will – vor allem, wenn man Ausflüge in die umliegenden Vororte macht. Besser ein Taxi nehmen: das ist in China spottbillig, für drei Kilometer zahlt man ungefähr 14 Yuan (2 Euro).
Dazu aber noch Punkt 3:

3. Sich in ein Taxi setzen, ohne vorher die genaue Zieladresse notiert zu haben. Und zwar in chinesischen Schriftzeichen. Denn die meisten Taxifahrer sind eben “nur Taxifahrer” und machen sich nicht die Mühe, Englisch zu lernen – sie können immerhin mit einem Fünftel der gesamten Weltbevölkerung auf Chinesisch kommunizieren.

4. In Expat-Bars gehen. Expat = Expatriate = Ausländer. Ausländer haben die Gewohnheit, sich an Orten zusammenzurotten. Und wenn das in einer Bar passiert, wird es plötzlich ganz fürchterlich eng, und die Preise steigen. Dort trifft man auch häufig auf den Typus “Cool-ich-hab-von-meinen-Eltern-ne-Sprachreise-geschenkt-gekriegt-und-kann-jetzt-jeden-Abend-Party-machen”. Auch Vorsicht vor den Klubs, die Drinks für lau anbieten – der Alkohol ist dann genau wie die Musik meist schlecht.

5. Die Klimaanlage zu kühl stellen. Zuerst dachte ich, die rauen Stimmen meiner Mitstudentinnen kommen von zu viel Ginsäuferei in Expat-Bars, tatsächlich aber kann man hier ziemlich schnell eine Erkältung bekommen, wenn man die Klimaanlage in der Nacht zu kalt stellt. Auch Vorsicht beim Besuch von Museen: Viele öffentliche Gebäude ähneln im Sommer Kühlschränken, und oftmals steckt der Körper den schnellen Wechsel zwischen Hitze und Kälte nur schlecht weg.

6. An den Shanghaier Strand gehen. Der Strand in Shanghai hat die Bezeichnung “Strand” eigentlich gar nicht verdient, es ist eher ein schmaler Uferstreifen. Auch das, was die Chinesen dort betreiben, kann man nicht unbedingt “Baden” nennen: Sie waten, halb angezogen, bis zu den Knien ins Wasser und stieren dann mit großen Augen die anderen Badegäste an oder aber träumerisch auf den Ozean hinaus (“Shanghai” bedeutet wörtlich übersetzt “aufs Meer hinaus”). Und wenn man ein bisschen zu tief im Sand gräbt, stößt man nicht etwa auf Gold, sondern auf schwarzen Schlick.

7. Streetfood an einem X-beliebigen Stand kaufen. Die Hygienestandards von Lokalen und Straßenverkäufern sind mit den westlichen einfach nicht zu vergleichen. Siehe auch: http://travel.cnn.com/shanghai/eat/70-percent-shanghais-street-food-has-unidentifiable-sources-140782
Manchmal scheint das den Ladenbesitzerin auch egal zu sein – erst neulich habe ich in einem Restaurant gegessen, an dessen Wand stolz eine Urkunde mit der Aufschrift “Food Quality: Satisfactory” prangte. (Das habe ich natürlich erst nach dem Essen bemerkt.) Am besten vorher im Internet nach empfohlenen Streetfood-Ständen googeln!

8. Schon im Frühherbst warme Kleidung anziehen. In den südlichen Regionen Chinas kann man bis zum November Pullis und lange Hosen getrost im Schrank lassen – für unsereiner ein Traum! Und auch wenn es mal regnet, fällt die Temperatur nicht sofort in unterirdische Bereiche.

9. Sich von Shanghaierinnen um den Finger wickeln lassen – zumindest, wenn sie einem etwas andrehen wollen. Die Shanghaierinnen haben den Hundeblick und das “sweet talking” nämlich perfektioniert. Ein Augenaufschlag hier, ein gehauchtes “Ni kan yi kan” (“Guck mal”) – und schon ist man(n) um 100 Yuan ärmer.

10. Nach Shanghai fahren, ohne ein Wort Chinesisch zu können. Sich ein bisschen die Sprache anzueignen, bringt viele Vorteile: man kann mit den Händlern um den Preis feilschen (die einen plötzlich ernst nehmen, wenn man ihre Landessprache spricht), dem Taxifahrer das Fahrtziel mitteilen – oder aber selbst eine Shanghaierin um den Finger wickeln.

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  1. Gringo says:

    Meistens erfährt man was man machen sollte und nicht was man nicht machen sollte. Dabei müssten wir aber wohl auch unter anderem an zuhause denken, wo “man” etwas machen oder nicht machen sollte und ob das eine oder andere dann eher gut oder eher schlecht (?!) für uns ist.

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