Apropos🎲: Hände

Erin fühlte sich durch den Alkohol angenehm betäubt, doch ihre Wangen brannten wie Leuchtfeuer, so als wollten sie sie vor irgendetwas warnen. Vielleicht davor, dass der Kapitän dabei war, das eigene Schiff kentern zu lassen.

„Wollen wir zahlen?“

„Okay. Aber ich zahl nicht bei dem.“

Da Doro keine Anstalten machte, überhaupt zu zahlen, nahm Erin zwei Scheine aus ihrem Geldbeutel und klemmte sie unter ihr Glas. Das war wie in einem dieser französischen Krimis, in denen die Figuren alles lässig und abgehackt taten, einhändig, weil die andere Hand meist eine brennende Zigarette hielt. Erin hätte aber eher noch mehr Hände gebraucht, eine, um ihre Tasche vom Stuhl zu heben, eine, um ihren nervösen Kratzdrang zu befriedigen, eine, um ihre linke Gesichtshälfte abzuschirmen und den Kellner nicht mehr sehen zu müssen, und eine, um Doro zur Tür zu schieben. Am liebsten hätte sie am ganzen Körper Hände gehabt, so wie Seeigel Stachel, oder wie Kraken Saugnäpfe.

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